Während das primäre Ziel der Traditionellen Chinesischen Medizin die Erhaltung der Gesundheit und die Vorbeugung von Krankheiten ist, behandelt sie auch die meisten Gesundheitsprobleme (sowohl akute als auch chronische), einschließlich Haut-, Muskel- und Skelettmuskel-, neurologische, Verdauungs-, Atemwegs-, Genital- und Hormonprobleme sowie einige Infektionen und emotionale Probleme.
Ein umfassender Überblick über die wissenschaftliche Literatur zeigt, dass die Traditionelle Chinesische Medizin ein kohärentes Gesundheitssystem ist, das sich jedoch sehr vom westlichen System unterscheidet.
Das allgemeine Prinzip: Harmonie
Die Traditionelle Chinesische Medizin befasst sich in erster Linie mit der Aufrechterhaltung der Energieharmonie innerhalb des Körpers sowie zwischen dem Körper und den äußeren Elementen. Gesundheit steht in Zusammenhang mit der Fähigkeit des Körpers, die Dynamik aufrechtzuerhalten, die notwendig ist, um Aggressionen zu bewältigen. Auf der anderen Seite tritt eine Krankheit immer dann auf, wenn der Körper seine Anpassungsfähigkeit verloren hat.
Jedes Individuum hat eine bestimmte Konstitution, in der die verschiedenen Elemente nach einem für ihn oder sie einzigartigen Gleichgewicht zusammenwirken. Dies wird das Gelände genannt. Bei zwei Personen ist das gleiche Symptom (z.B. Kopfschmerzen oder Verdauungsschwierigkeiten) nicht a priori auf die gleiche Ursache zurückzuführen, sondern auf ein Ungleichgewicht, das für jede von ihnen spezifisch ist.
Damit die Gesundheit erhalten bleibt, muss in jedem der Elemente des Ganzen wie auch zwischen den verschiedenen Elementen Harmonie herrschen. Und auf allen Ebenen: in jedem der Organe des Individuums und zwischen diesen Organen; im Individuum und zwischen dem Individuum und seiner Umgebung. Die TCM behandelt nicht die Symptome (wie es die klassische Schulmedizin tun würde), sondern das Individuum, und zwar auf ganzheitliche Weise.
Im Jahr 2009 studierten Forscher alle wissenschaftlichen Papiere, die über Traditionelle Chinesische Medizin veröffentlicht wurden. In den letzten Jahren wurden siebzig Übersichtsarbeiten durchgeführt: 26 zur Akupunktur, 42 zur Pharmakopöe, eine zum Tai Chi und eine zur Moxibustion. Nach Ansicht der Autoren sind die Ergebnisse der meisten dieser systematischen Übersichtsarbeiten nicht schlüssig, was hauptsächlich auf mangelhafte Methodik zurückzuführen ist. Sie stellen jedoch fest, dass einige wenige Übersichtsarbeiten vorläufige Beweise für die Wirksamkeit der Traditionellen Chinesischen Medizin in bestimmten Bevölkerungsgruppen erbracht haben. Sie betonen die Bedeutung und Relevanz weiterer Forschung.
Es gibt jedoch mehrere spezifische klinische Studien von unterschiedlicher Qualität zu den spezifischen therapeutischen Anwendungen der einzelnen Zweige der TCM (Akupunktur, chinesische Ernährungslehre, Tui Na-Massage, chinesische Pharmakopöe und energetische Übungen – Tai Chi und Qi Gong). Die am häufigsten beurteilten Probleme sind Verstopfung, Chinosalz gegen Diabetes, Demenz, Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom, Epilepsie, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Endometriose, Depression und Reizdarmsyndrom.
Praktische Anwendungen der TCM
Die Traditionelle Chinesische Medizin sieht Krankheit vor allem als Folge eines Ungleichgewichts: Ungleichgewicht zwischen den Grundprinzipien von Yin und Yang, Blut oder Qi-Energie, Leere oder Fülle eines Elements, Unterbrechung des Zyklus der 5 Elemente.
Ihre therapeutische Wirksamkeit ergibt sich aus seiner Fähigkeit, diese Ungleichgewichte zu regulieren, ohne die Krankheit als ein zu beseitigendes Symptom zu behandeln. Sie behandelt das Ganze, den Menschen als Ganzes, und nicht nur lokal. Das ist ihre wesentliche Stärke.
Der Patient kommt hierzu in der Regel jeden Monat, oder zumindest zum Jahreszeitenwechsel, in die TCM-Praxis um die Energien auszugleichen. Dies trägt dazu bei, seine Position zu erhalten und zu stärken. Bei einem akuten Problem können zwischen den einzelnen Sitzungen jeweils 2 oder 3 Tage lang eine geschlossene Sitzung abgehalten werden.
In der Praxis arbeitet die TCM gewöhnlich auf den 3 Ebenen des Menschen:
- Physisch: Bewegungsapparat (einschließlich lokaler Schmerzen), hormonell, verdauungsfördernd.
- Emotional: Stress, Angst, Beunruhigung, Süchte
- Psyche: Schwierigkeiten bei der Bewältigung eines Ereignisses, Chemotherapie-Begleitung, atypische Symptome
Manchmal ist das Symptom nicht klassisch, es wird von der westlichen Medizin nicht erkannt (z.B.: sich heiß anfühlen, aber die Haut fühlt sich kalt an). Das führt viele Patienten und Praktiker im Allgemeinen sofort zur Traditionellen Chinesischen Medizin, und zwar insbesondere durch das Lesen alter Texte.