Angst hat jeder einmal verspürt. Es ist das Gefühl, dass sich alles in einem zusammenzieht, sich der Fokus schärft und man denkt, jetzt geht es nicht mehr weiter, jetzt ist es vorbei und es kann sich bis hin zur Panik steigern, wenn man nicht rechtzeitig eingreift. Angst kann nützlich sein und hat den Menschen über Jahrtausende geschützt, doch jetzt sind echte Bedrohungen fast nicht mehr vorhanden und dennoch haben wir Angst. Der Zahnarzt ist wohl eine der bekanntesten Angstquellen. Warum ist das so und was kann man tun?
Warum hat man Angst vorm Zahnarzt
Es ist erst mal instinktiv, dass wir nicht gerne andere in uns und an uns rumfummeln lassen. Körperliches Abtasten beim Arzt geht noch, aber eine Operation oder ein Zahnarztbesuch ist nie angenehm. Schon das Gefühl, ausgeliefert zu sein, widerspricht dem Willen unseres Instinkts fundamental. Zahnärzte haben dies erkannt und gestalten das Umfeld dementsprechend freundlich.
Außerdem ist der Mund stets empfindlich. Niemand will, dass ein Nerv angebohrt wird oder ein Zahn gezogen wird. Das ist natürlich fast nie der Fall, doch könnte es passieren. Und das geht im Kopf immer direkt mit zum Zahnarzt. Niemand will Schmerzen, niemand will einen Schaden davontragen und das kann zu einer gesteigerten Angst führen.
Was kann man dagegen machen?
Zuerst einmal sollte man mit seinem Zahnarzt darüber sprechen.
Es ist schwierig, ein Allheilmittel gegen diese Macht der Angst zu geben. Aber einige Ansätze sind vielversprechend. Das hängt natürlich auch davon ab, wie stark diese Angst ist. Handelt es sich um eine pathologische Form, ist natürlich einzig eine Therapie und ein Gespräch mit einem Therapeuten die richtige Wahl.
Zunächst kann man sich vorstellen, was denn schlimmstenfalls passieren kann. Ja, vielleicht tut es weh, aber wie sehr wird es einen in einer Woche noch ärgern? Wie sehr noch in einem Jahr oder in zehn Jahren. Man sollte es sich an eigenen schon erlebten unangenehmen Situationen verdeutlichen, die man schon hinter sich gebracht hat und wo man auch dachte, dass man das nie hinter sich lassen könnte. Und doch hat man es getan.
Eine ähnliche Variante wäre es, sich vorzustellen, was wäre, wenn man jetzt nicht zum Zahnarzt geht. So deutlich wie möglich. Mit all den aufwändigen Folgen. Absterbende Zähne, vielleicht der Verlust des Gebisses. Alles ist möglich. Den Zahnarzt gibt es immerhin nicht umsonst und vieles kann er abwenden. Und das muss man sich vor Augen führen. Wer will schon mit 40 ein künstliches Gebiss haben müssen?
Es ist überaus nützlich, einen Zahnarzt zu haben, dem man vertraut und der darüber hinaus verständnisvoll für die eigene Angst ist. Es gibt da viele gute Ärzte, die sich mitfühlend und einfühlend auf die Patienten eingehen und nicht nur sagen „Mund auf“ und keine Geduld haben. Wenn man wirklich Angst hat, sollte man sich einen solchen Zahnarzt suchen, denn wenn die Atmosphäre gut ist, dann bauen sich Ängste wie von selbst ab.
Durch meditatives Training kann man sich an einen anderen Ort denken. Je mehr man das übt, desto besser gelingt es. Und dann liegt man nicht mehr auf dem Stuhl eines Zahnarztes, sondern am Strand. Und was will man mehr?