Das Unternehmen CLS bietet tierische Zelllinien zum Verkauf an. Diese stammen von unterschiedlichen Tieren wie etwa Affen, Ratten, Mäusen (wie z.B. die Kera-308 Maus Zell Linie) oder Hunden und weiteren. Gewonnen werden die Zelllinien aus verschiedenen Körperteilen der Tiere. Die Zellkultur ist die Kultivierung von tierischen Zellen, die nicht im, sondern außerhalb des Körpers erfolgt. Zelllinien sind Zellen, die von verschiedenen Gewebearten entnommen werden. Diese haben die Möglichkeit, sich im Rahmen der Zellkultur endlos fortzupflanzen. Kultiviert werden dabei primäre und unsterbliche Zellen. Primärkulturen sind sterbliche Zellkulturen, die dem Gewebe unmittelbar entnommen werden. Zellkulturen werden sehr häufig bei medizinischen und biologischen Entwicklungen, Forschungen und Produktionen eingesetzt.
Primärkulturen
Primärkulturen werden aus verschiedenen Geweben angelegt. Dabei kann es sich um Organe (Niere, Haut, Knochen und andere) handeln, aber auch um Embryonen. Die Behandlung des Gewebes erfolgt mit Protease, zum Beispiel Trypsin. So können die Proteine abgebaut werden, die den Zellverband zusammenhalten. Das sorgt für die Vereinzelung der Zellen. Werden Wachstumsfaktoren hinzugefügt, lassen sich einige Zelltypen gezielt teilen.
Tumorzellen, die dem tierischen Gewebe entnommen werden, wachsen zunächst, um dann auf einem bestimmten Nährboden untersucht werden, zum Beispiel durch Tests und Analysen von oberflächlichen Antigenen oder der Genome durch Sequenzierung und PCR. Sie werden ausgesucht, um einen Zellklon des Tumors zu kultivieren. Verändern lassen sich die Zellen zudem, wenn ein Plasmid eingebracht wird, der als Vektor dient. Der Stammkultur werden Zellen entnommen, die durch flüssigen Stickstoff eingefroren werden. Auf diese Weise können sie an weitere Labore verschickt werden.
Das Gros der Zellen lebt nur für eine gewisse Dauer. Davon sind Zellen ausgenommen, die von Tumoren stammen. Nachdem sie sie in bestimmter Anzahl verdoppelt wurden, stellt sich bei den Zellen eine Seneszenz ein. Dann erfolgt keine Teilung mehr. Unsterbliche oder etablierte Zelllinien können sich nun unbegrenzt teilen. Das geschieht durch Mutation per Zufall bei den Tumorzellen sowie durch eine gezielte Änderung wie etwa einer künstlichen Expression.
Unterschieden wird zudem zwischen Zellen, die auf der Oberfläche wachsen, zum Beispiel Endothelzellen, Fibroblasten, Suspensionszellen oder Knorpelzellen, die auf dem Nährboden frei wachsen, wie etwa Lymphozyten. Bei den Kulturkonditionen gibt es große Unterschiede zwischen den verschiedenen kultivierten Zelllinien. Die unterschiedlichen Zelltypen präferieren verschiedene Nährböden, die eigens dafür ausgewählt werden. Dabei kann es sich um den pH handeln, also dem Gehalt an Nährstoffen oder Aminosäuren. Säugerzellen wachsen meistens bei einer Temperatur von 37 Grad Celsius und einer Atmosphäre von fünf Prozent CO₂. Dafür gibt es besondere Inkubatoren. Abhängig von der Zellendichte und der Teilungsrate kommt es zur regelmäßigen Lösung der Zellverbände. Diese werden in neuen Behältern verteilt. Dieser Vorgang wird als splitting bezeichnet.
Wo werden Zelllinien und Zellkulturen angewendet?
Zum Einsatz kommen Zelllinien vor allem in der Entwicklung und Forschung. Dabei lassen sich insbesondere die Teilung, der Stoffwechsel und zahlreiche andere Prozesse im Hinblick auf Zellen testen und untersuchen. Darüber hinaus lassen sich Zellkulturen auch zur Analyse verwenden, zum Beispiel bei Tests von Substanzwirkungen bezüglich einer Toxizität und Signaltransduktion von Zellen. Das sorgt dafür, dass die Höhe von Tierversuchen enorm verringert werden kann.
Des Weiteren sind Zellkulturen für die Produktion von verschiedenen biotechnischen Produkten wichtig. So können für die Forschung und medizinischen Therapie monoklonale Antikörper durch eine Zellkultur hergestellt werden. Proteine können zwar mit weniger Arbeit in Bakterien hergestellt werden, doch die Produktion von komplexeren Proteine mittels Zellkultur ist erforderlich, weil nur dabei geeignete Glykosilierungen dieser stattfinden. Hier lässt sich Erythropoetin anführen. Darüber hinaus lassen sich zahlreiche Impfstoffe durch Zellkulturen produzieren. Um Zellkulturprozesse zu entwickeln und umzusetzen, lassen sich Bioreaktoren verwenden. Zur Herstellung von biopharmazeutischen Substanzen sind Einweg-Bioreaktoren von großer Bedeutung.