Mit der fünften Generation der Mobilfunktechnik, deshalb die Ziffer 5 im Namen, soll es zum ersten Mal möglich sein, eine Echtzeitdatenübertragung zu schaffen. Noch wird es aber Jahre dauern, bis die Technik flächendeckend zur Verfügung steht – und es wird Milliarden verschlingen. Wie teuer es wirklich wird, darauf will man sich nicht festlegen.
Zudem ist ein Wettlauf um die Technik entstanden – in erster Linie wollen Südkorea, Japan wie China und die USA die Führerschaft übernehmen. Denn in jenen Ländern ist klar, dass es sich um die zentrale Technologie der zukünftigen Wirtschaft handeln wird. Auch Deutschland hat bereits erklärt, zum Leitmarkt für 5G werden zu wollen.
Die LTE-Nachfolgetechnologie
Mit 5G kommt die Weiterentwicklung der bisherigen Standards. Zu Beginn gab es 2G (GSM), dann folgte 3G (UMTS) und in weiterer Folge 4G (LTE). Mit 5G soll die Latenzzeit unter einer Millisekunde liegen – somit wäre man schneller als der Wimpernschlag. Zudem soll die Technologie Datenraten von bis 10 GB/Sekunde erlauben. Das entspricht einer Verzehnfachung des 4G-Standards.
Noch fehlt es aber an der finalen Version. Denn das Gremium „3rd Generation Partnership Project“ (3GPP), das sich aus vielen Mobilfunkunternehmen zusammensetzt, arbeitet noch an den Details der Standards. Auch wenn einige Funktionen bereits definiert wurden, so wird es wohl noch Jahre dauern, bis alle Merkmale beschlossen sind. Nur dann, wenn es auch die finalen Beschlüsse gibt, werden die Netzausrüster wie die Möglichkeit haben, entsprechende Produkte für den Markt entwickeln zu können.
Natürlich wird die 5G Technologie auch eine Auswirkung auf die Telekommunikationsaktien haben. Vor allem werden jene Aktien eine Preissteigerung erleben, die besonders gut funktionierende Geräte am Markt bringen, mit denen sodann 5G genutzt werden kann.
5G wird der Industrie 4.0-Turbo
Natürlich muss die Frage gestellt werden, wer von 5G profitiert. Und das ist natürlich die Industrie. Schon seit Jahren befassen sich die in Deutschland produzierenden Unternehmen mit der Vernetzung ihrer Fabriken sowie Logistikketten und versuchen, so immer mehr die sogenannte Industrie 4.0 zu integrieren. Und folgt man den Prognosen, so würde die 5G Technologie als Turbo fungieren.
Das heißt, mit dieser neuen Technologie soll es möglich sein, den Einsatz von Sensoren wie Robotern erleichtern zu können; zudem sei es möglich, eine Vernetzung über mehrere Standorte zu erreichen. Auch die Automobilindustrie ist der Meinung, 5G sei eine außerordentlich wichtige Technologie, um ein Vernetzen von Fahrzeugen zu ermöglichen. Das bedeutet, 5G könnte das Tor zum autonomen Fahren öffnen.
Ist 5G gesundheitsschädlich?
Natürlich sind neue Endgeräte erforderlich, um die 5G Technologie nutzen zu können. Dass hier natürlich von den namhaften Unternehmen schon erste Geräte angekündigt wurden, ist kein Geheimnis. So hat Apple bereits mit dem iPhone 12 ein Smartphone auf den Markt gebracht, das im 5G Netz funktionieren kann.
Neben der Frage, ob es neue Geräte braucht, geht es auch immer wieder um Gesundheitsbedenken. Denn seit Jahren befassen sich immer mehr Menschen mit der Frage, ob die 5G Technologie Auswirkungen auf die Gesundheit haben kann. In Deutschland geht das Bundesamt für Strahlenschutz (kurz: BfS) dieser Frage nach.
Die Präsidentin des BfS, Inge Paulini, ist überzeugt, dass keine Gesundheitsgefahr von Seiten der 5G Technologie ausgeht. „Für 5G werden nämlich jene Frequenzen genutzt, die heute schon im Mobilfunk verwendet werden. Die Wirkung der elektromagnetischen Strahlung, die vom Mobilfunk ausgeht, ist enorm gut erforscht“, so Paulini. Sie verwies, dass es Grenzwerte gibt, um Auswirkungen auf den Menschen verhindern zu können. Auch von Stiftung Warentest wurde Entwarnung gegeben: Die Forschungserkenntnisse würden nicht den Schluss zulassen, dass der Mensch durch die 5G Technologie gefährdet werden würde.
5G in Deutschland
In Deutschland arbeiten Vodafone und die Deutsche Telekom am Ausbau der 5G Technologie. Die Telekom will in absehbarer Zeit mehr als 50 Prozent der Deutschen mit 5G versorgen. Von Vodafone gibt es den Plan, bis Anfang des Jahres 2021 10 Millionen Menschen 5G anzubieten. Jedoch ist anzumerken, dass zu Beginn keine Echtzeitdatenübertragung möglich sein wird. Bis Ende 2025 will man 90 Prozent des Landes sowie 99 Prozent der Deutschen mit 5G versorgen.