Zahnersatzversicherung verhindert finanzielle Engpässe:
Schon der Gedanke an einen bevorstehenden Zahnarzttermin treibt jedem 5. Deutschen Schweißperlen auf die Stirn. Zumindest ein unangenehmes Gefühl begleitet die meisten zum Zahnarzt. Doch wie die Statistik zeigt, bleiben regelmäßige Besuche den wenigsten erspart. Es ist nicht nur die empfohlene, einmal jährliche Kontrolle, sondern oft auch ernsthafte Probleme, die keinen anderen Ausweg lassen. Vor allem bei den über 65-jährigen steigt die Wahrscheinlichkeit, beim Zahnarzt viel Geld auszugeben. Laut Statistik tragen 5,8 Millionen Deutsche in dieser Personengruppe einen Zahnersatz. Rechnet man Implantate, Prothesen und Brücken zusammen, benötigt jeder zweite Deutsche früher oder später einen Zahnersatz. Die Behandlung ist teuer. Wie viel Patienten dafür ausgeben hängt von der Art des Zahnersatzes und vom Material ab. Hier einige Beispiele:
- Eine einfache Vollkeramikkrone kostet zwischen 470 und 550 Euro
- Für die aufwendige Variante muss man zwischen 650 und 1.000 Euro rechnen
- Eine einfache Stahlbrücke schlägt sich mit 500 bis 700 Euro nieder
- Vollkeramikbrücken kosten bis zu 1.850 Euro
- Einfache Vollprothesen kosten 850 bis 1.000 Euro
- Für ein Zahnimplantat muss man zwischen 1.000 und 3.000 Euro rechnen
Die gesetzliche Kasse bezahlt nur einen Bruchteil dazu. Somit kann eine langwierige Behandlung Patienten vor ernsthafte finanzielle Schwierigkeiten stellen. Es sei denn sie haben eine Zahnersatzversicherung abgeschlossen.
Zahnersatzversicherung zahlt sich aus: Einige Beispiele
Der Gemeinsame Bundesausschuss der zahnärztlichen Versorgung legt in der Festzuschuss-Richtlinie fest, wie hoch der Erstattungsanteil der gesetzlichen Kasse ist. Selbst wenn die Kasse bei einem Härtefall 100 Prozent übernimmt, sind es zum Beispiel bei einer Brücke im Oberkiefer aktuell 742,41 Euro (Stand Oktober 2020). Fehlen zwei Zähne und wird die Lücke mit einer Brücke geschlossen, werden maximal 846,32 Euro übernommen. Diese Beträge gelten jedoch nur für Härtefälle, in der Regel bekommen Patienten weit weniger überwiesen.
Üblicherweise bezahlt die Krankenkasse nur 60 Prozent, wer regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen vornehmen auch mehr. Dennoch klafft eine große Lücke zu den tatsächlichen Kosten, die ein Zahnarzt verrechnet. Noch dazu kommt, dass die gesetzliche Kasse die Ästhetik außer Acht lässt. Bezahlt wird von der Versicherung Zahnersatz der lediglich seinen Nutzen erfüllt.
Die Regelversorgung der gesetzlichen Kasse bezahlen für Leistungen, die zur ausreichenden und zweckmäßigen Versorgung der Zähne seien. Sollte man zum Beispiel eine Brücke benötigen, werden die Kosten für eine nichtverblendete Brücke übernommen. Bei den seitlichen Zähnen sieht die Verordnung eine Nicht-Edelmetall Brücke vor und beteiligt sich dabei mit 449,26 Euro. Die meisten Patienten bevorzugen jedoch eine hochwertigere Variante wie einem Implantat. Es kostet inklusive einer Keramikkrone rund 3.000 Euro. Die gesetzliche Krankenkasse bezahlt jedoch nur den Aufbau, nämlich die Kosten für eine Krone. Vom Maximalbetrag erhält man nur 60 Prozent des maximalen Festzuschusses, somit beträgt der Anteil der Kasse nur 449,26 Euro.
Quelle: test.de (abgerufen im November 2020)
Was ist überhaupt eine Zahnersatzversicherung?
Bei einer Zahnersatzversicherung handelt es sich um eine Zusatzversicherung, die vom Patienten selbst abgeschlossen werden muss. Sie deckt Risikobereiche ab, die gesetzliche Kassen nicht ausreichend bedienen. Eine Zusatzversicherung ist sinnvoll, weil die Kosten für viele Behandlungen hoch sind und die gesetzliche Versicherung viele davon nicht übernimmt. Bei Zahnzusatzversicherungen gibt es verschiedene Varianten: Manche übernehmen 100 Prozent der Kosten, andere bezahlen 50, 60 oder 70 Prozent. Wer ein Modell mit voller Kostenerstattung wählt, zahlt eine höhere Prämie. Auch andere Kriterien entscheidet über die Kosten für die Zusatzversicherung:
- Das Alter des Antragstellers – junge Menschen bezahlen weniger
- Der Versicherungsumfang (welche Leistungen sind genau inkludiert?)
- Der Gesundheitszustand: Fehlen bereits Zähne wird das Risiko höher eingestuft und die Prämien steigen
Wichtige Tipps für den Abschluss einer Zahnersatzversicherung
Selbst wenn in jungen Jahren keine Probleme bestehen, lohnt es sich schon früh eine Zahnersatzversicherung abzuschließen. Für einen 30-jährigen, der keinerlei Probleme mit dem Gebiss hat, beginnen die Prämien für eine reine Zahnersatzversicherung mit einer Erstattung von 75 Prozent der Kosten bei 4 Euro. Möchte man sich 90 Prozent für Zahnersatz, Behandlungen und Füllungen erstatten lassen und außerdem einmal pro Jahr eine Prophylaxe im Wert von 135 Euro vornehmen lassen, bezahlt man ab 14 Euro monatlich. Stellt man die tatsächlichen Beträge gegenüber, die jeder Deutsche im Jahr beim Zahnarzt bezahlt, wird rasch klar, dass eine Zahnersatzversicherung sinnvoll ist: Der Durchschnittswert beträgt nämlich 1.228 Euro.
Wer eine Zahnzusatzversicherung sucht, vergleicht besser mehrere Angebote. Manche Unternehmen sehen nämlich eine Wartepflicht vor und bezahlen erst nach einem Jahr. Üblich ist auch eine Leistungsstaffelung: Im ersten Jahr werden zum Beispiel Kosten von maximal 1.000 Euro überwiesen, erst ab dem 5. Jahr genießt der Kunde vollen Schutz.